2019 war für Dibella ein gutes Jahr. Mit 33 Millionen Euro erzielte das Bocholter Textilunternehmen, das europaweit Bett-, Tisch- und Frottierwäsche für Hotels und Krankenhäuser liefert, erneut einen neuen Umsatzrekord. Dabei sind die Rahmenbedingungen für die 38 Mitarbeiter nicht mehr die allerbesten. Denn der Firmensitz direkt hinter dem ehemaligen Grenzübergang in Hemden an der Hamalandroute ist zu klein geworden.
„Wir werden ihn deshalb deutlich ausbauen“, kündigt Stefan Tenbusch an, der zusammen mit Ralf Hellmann Geschäftsführer ist. Knapp 1,5 Millionen Euro steckt das Unternehmen in das Projekt.
Brücke verbindet Gebäude
Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude auf dem Nachbargrundstück nördlich des jetzigen Firmensitzes. Über eine kurze Brücke werden die beiden Häuser miteinander verbunden. Der Neubau bietet eine Nutzfläche von 830 Quadratmetern und damit deutlich mehr als den Dibella- Mitarbeitern jetzt zur Verfügung steht (660 Quadratmeter).
„Momentan können wir hier nur noch reagieren. Wir sitzen alle eng aufeinander. Der Platz reicht bei Weitem nicht mehr aus“, sagt Tenbusch. Um die Erweiterungspläne umzusetzen, mussten im Vorfeld Grundstücke mit den Nachbarn getauscht werden. „Wir sind hier im ländlichen Bereich. Da genehmigt die Gemeinde Aalten nur einen Neubau, wenn an anderer Stelle ein oder mehrere Gebäude in vergleichbarer Größe abgerissen werden“, sagt Dibella-Finanzmanager Gerrat Homeijer.
In diesem Rahmen verschwindet unter anderem das alte Zollgebäude, in dem früher die Güterabfertigung der Niederländer untergebracht war. Auch eine in die Jahre gekommene Lagerhalle der benachbarten Tankstelle wird
dem Erdboden gleichgemacht.
„Die Gemeinde möchte, dass das äußere Erscheinungsbild hier an der Grenze schöner wird“, sagt Homeijer.
Das Projekt muss noch verschiedene planungsrechtliche Schritte in den Niederlanden durchlaufen. „Aber wir erwarten keine Probleme. Das Gute war, dass wir die Nachbarn und die Gemeinde Aalten frühzeitig eingebunden haben“, sagt der Finanzmanager. Wenn alles wie gewünscht läuft, soll mit dem Bau des neuen Gebäudes im September dieses Jahres begonnen werden. „Wir würden dann gerne im Frühjahr 2021 einziehen“, sagt Tenbusch.
Vermutlich werde man dann nicht gleich die komplette Fläche nutzen und möglicherweise Büros auch erst einmal vermieten. „Mit diesem Neubau stellen wir uns für die Zukunft auf. Denn es ist die letzte Chance, hier am Standort überhaupt noch einmal zu bauen“, sagt Tenbusch.
Der Geschäftsführer hofft, dass Dibella in diesem Jahr den Umsatzrekord von 33 Millionen Euro wiederholen kann. „Das wäre toll, wird aber nicht einfach“, sagt Tenbusch. Neben Kunden in Deutschland liefert das Unternehmen sogenannte Objekttextilien vor allem an Großwäschereien in den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Frankreich. „In Frankreich haben wir 2019 deutlich zugelegt und auch in Skandinavien werden wir mit unseren nachhaltigen Produkten immer stärker“, sagt Tenbusch.