Das Management von Kundendaten hat in jedem Unternehmen einen hohen Stellenwert. Das Supplier-Relationship-Management ist hingegen weniger ausgeprägt. Bei uns ist das anders. Vor Jahren haben wir mit dem Aufbau eines CSR-Lieferantenmanagements begonnen. Dieses dokumentiert den Umsetzungsgrad von Nachhaltigkeit in unserer Wertschöpfungskette. Anlässlich der letzten Abfragen bei unseren Lieferanten haben wir den Spieß einmal umgedreht und sie gefragt wie integer Dibella als Kunde ist.
Wetten, dass Sie sich auf Knopfdruck umfassende Informationen über Ihre Kunden auf dem Bildschirm anzeigen lassen können? Dauer der Geschäftsbeziehung, Bestellhistorie, Beanstandungen bis hin zum Namen Ihres Ansprechpartners – diese und viele weitere Daten werden seit Jahren hinterlegt, um die Verbindung mit dem Kunden transparenter und nachvollziehbar zu machen.
Aber kennen Sie Ihre Lieferanten ebenso gut wie Ihre Kunden? Wir haben uns diese Frage nicht erst seit unserer ersten Zertifizierung mit dem Grünen Knopf gestellt, sondern bereits viel früher. Denn wer eine verantwortungsbewusste Wertschöpfungskette bieten möchte, muss diese kennen. Daher haben wir vor Jahren damit begonnen, die sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen unserer Lieferpartner genauer zu betrachten, durch unseren Code of Conduct bestimmte Dinge wie Unterauftragsvergabe auszuschließen und diese Informationen in einem betriebseigenen System zu hinterlegen. Durch Vorort-Besuche und -Audits sind immer weitere Daten hinzugekommen, so dass wir heute einen sehr genauen Überblick über unsere Lieferanten haben.
Anlässlich der Re-Zertifizierung mit dem „Grüner Knopf 2.0“ haben wir kürzlich eine erneute Abfrage bei unseren Lieferanten gestartet. Gemäß unserer Richtlinie zur Förderung existenzsichernder Löhne in der Lieferkette haben wir um Offenlegung der Löhne in der Konfektion gebeten, komprimiert nach weiblichen und männlichen Beschäftigten sowie aufgeschlüsselt nach Qualifikation. Anhand der eingegangenen Daten haben wir eine erste Lohnlückenanalyse zwischen dem von unseren Lieferanten an ihre Beschäftigten gezahlten Reallohn - häufig der staatlich gezahlte Mindestlohn - und dem für die Region berechneten existenzsichernden Lohn erstellt. Zusätzlich wollten wir wissen, wie hoch die Auslastung der Betriebe durch Dibella-Bestellungen ist und ob sich daraus ein Abhängigkeitsverhältnis ergibt. Und genau aus dieser Thematik wollten wir systematisch erfassen, was unseren Lieferanten in der Zusammenarbeit wichtig ist. Sind sie auf unsere Order dringend angewiesen, sind unsere Vorlaufzeiten und Lieferfristen für die Produktionsplanung ausreichend und wie bewerten Sie unsere Kommunikationskultur? So kam uns der Gedanke einer Lieferantenumfrage. In dieser konnten unsere Partner auf unterschiedliche Aspekte in unserer Zusammenarbeit eingehen und zusätzliche Wünsche äußern. Das Ergebnis der Umfrage hat uns sehr gefreut: Unsere Produktionspartner sind mit uns als Kunde insgesamt sehr zufrieden. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. Denn Gutes kann man immer noch ein bisschen besser machen!
Bereits im Jahr 2021 veröffentlichten wir eine Sonderausgabe zum Thema CSR.
Mit den Informationen unserer Lieferanten verfügen wir inzwischen über ein profundes Hintergrundwissen in der industriellen Verarbeitung. Die Risiken für eine verantwortungsbewusste Textilfertigung können auch außerhalb der Fabrikmauern liegen – etwa, wenn Menschen zwangsweise auf Baumwollfeldern arbeiten. Für die Identifikation solcher Negativfaktoren analysieren wir mindestens einmal jährlich und gegebenenfalls anlassbezogen mögliche länder-, material- und branchenspezifische Risiken, bewerten und priorisieren diese und leiten Präventionsmaßnahmen ein. Und auch wenn wir dank unseres Risiko- und Lieferantenmanagements sehr gut aufgestellt sind, geht es immer noch ein bisschen besser.
Das ist unser erklärtes Ziel!