Auf den textilen Warenmärkten ist nichts mehr, wie es mal war. In den Lieferketten kommt es zu Verwerfungen, die eine Beschaffung unvorhersehbar machen. Die Verschiebung von Produktionsströmen, die Inflation in unseren Partnerländern, ein starker US-Dollar oder knappe Fracht- und Entladekapazitäten erschweren den Import. Trotz der schwierigen Lage können Sie auf uns zählen!
Baumwolle ist seit jeher ein wichtiger textiler Rohstoff, deren Beschaffung immer wieder von Krisen gezeichnet ist. Die letzte war im Jahr 2010/2011, als der Wert von Baumwolle quasi im Wochentakt stieg und, ausgelöst durch Spekulationen auf den Warenterminmärkten, Höchstpreise erreichte. Nach wenigen Monaten war der Spuk vorbei, der Markt erholte sich – und wir alle hofften, nicht noch einmal mit einer solchen Situation konfrontiert zu werden. Aber kaum ein Jahrzehnt später ist es mit der Ruhe wieder vorbei. Nur mischen dieses Mal andere Faktoren mit! Denn trotz einer generell gegebenen Verfügbarkeit von Fasern und Garnen machen Faktoren wie eine hohe Inflation in den Produktionsländern, die Parität vom EURO zu der Handelswährung unserer Textilien – dem US-Dollar -, eine intensive Spekulation an den Rohstoffmärkten und der Krieg in der Ukraine eine verlässliche und vor allem langfriste Kostenkalkulation unmöglich. Durch Wetterereignisse wie Dürre oder unregelmäßigen Monsunregen drohen in den baumwollproduzierenden Ländern zudem Missernten. Und letztlich erschweren auch die Verfügbarkeit von Seecontainern und unkalkulierbare Be- und Entladekapazitäten an Land und auf See den Import jeglicher Waren.
Mit seiner weltweiten Verbreitung hat das Corona-Virus SARS-CoV19 ein international vernetztes, optimal aufeinander abgestimmtes Wirtschaftssystem komplett umgekrempelt. Geschlossene Produktionsstätten, wiederkehrende Lockdowns und abgeriegelte Häfen haben viele Monate lang zu einer Verknappung von Rohstoffen, Arbeitskräften und Produktionskapazitäten und den daraus gefertigten Textilprodukten geführt. Diese Zeiten sind erfreulicherweise einigermaßen überstanden. Nun zeigt sich jedoch, dass die gigantische Textilindustrie in China nach wie vor große Probleme in den eigenen Lieferketten hat. Daher springen nun andere Länder – darunter Indien und Pakistan – ein, weshalb die dortigen Produktionskapazitäten nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen.
Weniger erfreulich ist die hohe Inflation in unseren Beschaffungsländern. Eine importabhängige Wirtschaft und die Abwertung der Währung haben beispielsweise in Pakistan zu einem deutlichen Anstieg der Löhne geführt. Hinzu kommen stark verteuerte Kreditraten und explodierende Preise für Waren des täglichen Bedarfs. Für Menschen in Entwicklungsländern stellt diese Situation eine hohe Problematik dar, denn Hunger, Obdachlosigkeit und fehlende Krankenversorgung lasten für die Menschen dort besonders schwer.
Darüber hinaus unterliegt der Textilmarkt in unseren wichtigsten Beschaffungsländern aktuell einer enormen Nachfrage. Die Spinnereien sind dort auf Monate hinaus ausgebucht, weil immer mehr chinesische Unternehmen die Garnproduktion dorthin verlagern. Die hohe Nachfrage bestimmt das Angebot (und damit die Preise). Außerdem werden die Lieferzeiten länger und insgesamt wird die Beschaffungssituation unkalkulierbarer.
Eine weitere ungeahnte Entwicklung, mit der wir seit Ausbruch der Corona-Pandemie umzugehen haben, sind die knapp gewordenen Transportkapazitäten. In den weltweit wichtigsten Häfen können die Containerschiffe nicht gelöscht werden, wodurch ein enormer Rückstau entstanden ist. So liegen zahllose „Pötte“ vor Shanghai fest, anstatt auf den Weltmeeren zu fahren. Das Fracht-Angebot ist also gering, die Nachfrage jedoch riesig. Den Marktgesetzen folgend sind nicht nur die Preise explodiert, sondern es auch ein harter Kampf um Kapazitäten ausgebrochen. Transportzeiten sind deutlich gestiegen, die Lieferzuverlässigkeit gesunken. Wir befinden uns leider in diesem Strudel und liegen seit Monaten im harten Wettbewerb mit anderen Bietern. Aus diesem Grund müssen wir unsere Logistikkosten daher längst tagesaktuell kalkulieren.
Doch hier die gute Nachricht: Dank der Nähe zu unseren Produktionspartnern und unserem großen Warenlager bietet Dibella passgenaue Lösungen für die Probleme der Zeit. Als verlässlicher Partner des Textilservice haben wir unsere Beschaffung frühzeitig auf die neuen Erfordernisse des Marktes umgestellt und entwickeln kundenindividuelle Lösungen. Sprechen Sie uns gerne an!