Was hierzulande undenkbar ist, gehört in manchen Dörfern in Subsahara-Afrika zum Alltag: Es gibt kein sauberes Trinkwasser. Die Menschen schöpfen Wasser für ihren persönlichen Bedarf aus Flüssen, Wasserlöchern oder aus den in Nachbargemeinden gelegenen Brunnen. Dafür legen sie – wie beispielsweise die Bewohner der in der Republik Tschad gelegenen Dörfer Guiriou und Bedjo - täglich bis zu 15 km zurück. Auch in Togo sitzen Menschen auf dem Trockenen, wofür langanhaltende Dürreperioden verantwortlich sind. Die Arbeit der Wasserbeschaffung fällt üblicherweise den Frauen zu, die ihre schwere Last über die lange Strecke auf dem Kopf transportieren.
CmiA bezieht seine nachhaltige Baumwolle, die auch in den langlebigen Objekttextilien von Dibella enthalten ist, sowohl aus der Republik Tschad als auch aus Togo. Dort arbeitet die Initiative mit regionalen Baumwollgesellschaften zusammen. Diese hatten vor einiger Zeit auf die schlechte Wasser- und Sanitärversorgung in einigen Dörfern hingewiesen und bei CmiA den Bau bzw. die Reparatur von Brunnen sowie Schulungen im sorgsamen und hygienischen Umgang mit Wasser angeregt. Inzwischen konnten die Vorhaben in beiden Staaten mit Fördergeldern der GoodTextiles Stiftung sowie der finanziellen Unterstützung zweier afrikanischer Baumwollgesellschaften umgesetzt werden.
Doppelt nachhaltig
„Als die Aid by Trade Foundation die beiden Vorhaben an uns herangetragen hat, waren wir sofort von deren nachhaltiger Wirkung überzeugt“, berichtet Ralf Hellmann, Vorstand der Stiftung und Geschäftsführer von Dibella. „Beide Förderprojekte leisten einen doppelten Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG). Einerseits verhelfen die Projekte den Dorfgemeinschaften zu sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen (SDG 6). Andererseits führen sie auch zu mehr Geschlechtergleichheit (SDG 5), denn die in den Dörfern entstandenen Brunnen entlasten die Frauen von der mühevollen Beschaffung des Wassers.“
Frischwasser-Gesamtkonzept
In der Republik Tschad verfügen die Dörfer Guiriou, Bedjo und Borom II seit Herbst 2022 über eine funktionierende Frischwasserversorgung. Mit den Spendengeldern der GoodTextiles Stiftung wurden zwei neue Brunnen angelegt und ein bereits bestehendes, aber defektes System wieder instandgesetzt. In Togo werden die Gemeinden Namare/Puob-n-kpaad, Tchokoroko und Aloba ab März 2023 von einer eigenen Wasserversorgung profitieren: Dann werden die Bauarbeiten an den mit Handpumpen betriebenen Brunnen abgeschlossen sein.
Ein weiterer, wichtiger Bestandteil der Förderung sind Sanitär- und Hygieneschulungen, die in jedem Dorf abgehalten wurden. Eigens geschulte Krankenpflegekräfte klärten insgesamt 2.700 Gemeindemitglieder in der Republik Tschad und 2.200 Menschen in Togo über Krankheitserreger im Wasser, Hygiene, gute sanitäre Praktiken und einen sparsamen Verbrauch auf.
Die Bewohner der bäuerlichen Gemeinden haben
endlich Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Hilfe zur Selbsthilfe
Nach ihrer Fertigstellung gehen die Brunnen offiziell an die Dorfgemeinschaften über. Diese bestimmen ein „Wasserkommittee“, das für eine langfristige Sicherung der Wasserversorgung sowie für die Verwaltung und Wartung der Brunnen verantwortlich ist. Das Komitee setzt sich aus Gemeindevertretern zusammen, die im der Republik Tschad zusätzlich von einem lokalen Vertreter der Nationalen Agentur für ländliche Entwicklung und einem lokalen Vertreter von Coton Tschad unterstützt werden. Es verwaltet einen Fond, der für die Finanzierung zukünftige Wartungen und Reparaturen gebildet wird und sich aus kleinen Beiträgen der begünstigten Gemeinden speist.
Weitere Informationen unter:
Good Textiles Foundation - Wash Project Togo
Good Textiles Foundation - Wash Project Tschad